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Adler Group: Caner ist zurück – der CEO-Coup im Detail

Manuel / 04.07.22 / 15:19

Was für eine Meldung: Der Österreicher Cevdet Caner übernimmt als CEO die Geschicke beim Adler-Group-Aktionär Aggregate Holdings – eine Meldung mit Effekt auf die Adler Group (WKN: A14U78). Was bringt der Deal den Aktionären?

Altbau-Wohnhäuser in Häuserzeile

Die Adler Group ist ein luxemburgisches Immobilienunternehmen. Mit der Fusion der ADO Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate im Jahr 2020 entstand zunächst ein Konzern mit einem Portfolio im Wert von 11,4 Milliarden €. Im Zuge der Fusion firmierte das Unternehmen in Adler Group um. Mittlerweile sind diverse Wohneinheiten verkauft worden.

Caner spielt die Chef-Karte

Offensichtlich ist der Einfluss von Cevdet Caner im Adler-Imperium so groß, dass er bei Aggregate Holdings nun Einfluss nimmt via CEO-Posten und als Großaktionär. Zusätzlich erhält Caner 20% am Walcher-Unternehmen Aggregate, wie heute bekannt gegeben.

Das ist eine Top-Personalie und eine Überraschung im Drama um den Luxemburger Immobilienriesen, in dessen Berlin-Quartier Caner laut ARD-Dokumentation (wir berichteten) „ein- und ausgegangen“ sein soll. Sicherlich werden nur die Wenigsten das erwartet haben.

Caners Frau Gerda ist bei der Konzernholding Adler Group die zweitgrößte Anteilseignerin mit 7,44% nach Vonovia mit 20,5% und vor eben jener Aggregate Holdings mit 6,1%, bei der ihr Gatte nun CEO wird mit sofortiger Wirkung.

Caner – der den Viceroy-Report eine „intellektuelle Beleidigung“ nannte – muss -70% Rückgang im Adler-Aktienkurs seit dem 6. Oktober, eine drastische Reduzierung der öffentlichen Anleihen und einen Vertrauensverlust am Markt konstatieren.  

Caner gilt als Strippenzieher im Krimi um die bilanzielle Integrität der Adler Group. Er und Profiteure in seinem Netzwerk sollen laut Viceroy Research Dritte im Zuge von „Plünderungstransaktionen“ erleichtert und sich selbst bereichert haben.

Prioritäten haben sich nicht geändert

Allein die Caner-Personalie macht speziell Adler jetzt nicht erfolgreicher, sie ist aber ein Fingerzeig, dass die Zukunft mit/von Cevdet Caner geplant wird. So heißt es von Aggregate Holdings heute, die CEO-Entscheidung zugunsten Caners sei „eine Anerkennung für seinen enormen Beitrag in der Vergangenheit, aber vor allem ein Beweis für unsere Zukunftspläne“.

Fakt ist, dass 7,6 Milliarden € Schulden laut Q1-Finanzbericht der Adler Group ausstehen. Bei den Aggregate-Anleihen schaut es noch ein bisschen schlechter als bei den Adler-Anleihen aus. Sie notieren bei gut 30% Nominalwert. Der Fokus der Adler-Aktionäre muss sich also weiter auf die erfolgreiche Refinanzierung richten.

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