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Intershop Communications: Doch noch ein Happy End?

Sascha / 13.01.21 / 16:59

Eine Aktie, die ich persönlich nie vergessen werde, ist das Papier des ostdeutschen E-Commerce-Software-Pioniers Intershop Communications (WKN: A25421). Warum das so ist und wie die Aussichten für die Aktie stehen, erfährst Du in diesem Artikel!

Dabei würde ich insbesondere Börsenneulingen empfehlen diesen Artikel ganz genau zu lesen. Denn die Geschichte von Intershop Communications zeigt sehr gut, was mit einigen der aktuellen Highflyer an der Börse durchaus passieren kann – auch wenn sich dies derzeit kaum jemand vorzustellen vermag. Schließlich begann mein persönlicher Einstieg am Neuen Markt mit eben dieser Aktie, die mir keine drei Jahre später dann ein schönes Auto finanzierte (wer kann sich mit 21 schon einen BMW leisten?).

Unternehmensgeschichte: Aufstieg und Fall des Neuen Markt!

Konkret startete die Aktie der, unter anderem von Stephan Schambach, gegründeten Intershop Communications im Jahr 1998 am Neuen Markt. Ausgegeben wurden die Aktien seinerzeit zu 100 DM, die ersten Kurse lagen jedoch mit 260 DM schon bei mehr als dem doppelten Ausgabepreis. Ich selbst schlug zu 245,50 DM zu und konnte der Aktie dann erst einmal über ein Jahr beim Fallen zusehen. Die ersten, damals sehr bekannten, Börsenbriefe sagten Unternehmen und Aktie schon tot, sie sei „als Tiger gesprungen und als Bettvorleger geendet“.

Doch plötzlich begannen erste Anleger sich für die Aktie zu begeistern, was letztlich zu einer regelrechten Euphorie führte. Trotz zweier Aktiensplits stieg und stieg die Aktie immer weiter und zählte schließlich auf dem Höhepunkt der "Dotcom Bubble" zu den bekanntesten und beliebtesten Aktien, so wie heute Tesla. Zum Glück kaufte ich mir damals ein neues Auto und musste zur Begleichung der Rechnung einen Großteil meines, durch die Splits deutlich größer gewordenen, Bestandes veräußern.

Dies war auch gut so, denn quasi über Nacht stürzte die Aktie, die sich noch lange gegen den Salami-Crash am Neuen Markt behauptet hatte, nach einer Gewinnwarnung völlig ab. Insofern grenzt es eigentlich an ein Wunder, dass es das Unternehmen und die Aktie – zeitweise ein Pennystock – heute noch gibt. Der längst ausgeschiedene ehemalige CEO und Mitgründer Stefan Schambach sagte einmal, dass er auch deshalb gegangen sei, weil er erkannt hatte, dass man das Geschäftsmodell komplett umbauen müsse, was er nicht mehr durchgesetzt bekommen hätte. Darum gründete er lieber Demandware.

Neues Geschäftsmodell, neuer CEO, neues Glück?

Die Entscheidung zur Gründung von Demandware scheint gut gewesen zu sein, denn immerhin wurde Demandware später von Salesforce.com geschluckt. Intershop aber krebste vor sich hin. Erst in den letzten drei, vier Jahren ist es dem – nun scheidenden – CEO Jochen Wiechen gelungen das Geschäftsmodell tatsächlich komplett zu ändern. Zwar bietet Intershop immer noch E-Commerce-Softwarelösungen an, man tut es jetzt aber tatsächlich endlich über die Cloud.

Dabei zeigen sich erste Erfolge, nicht nur bei der Umsatz- und Gewinnentwicklung, sondern auch im Aktienkurs. So konnte der Nebenwert auf Sicht von fünf Jahren um +210%, auf Sicht von drei Jahren um +85% sowie auf Sicht eines Jahres um sensationelle +274% zulegen. Kein Wunder, dass CEO Jochen Wiechen nun glaubt, dass es ein guter Zeitpunkt ist den Staffelstab an einen Nachfolger zu übergeben.

Wie Intershop gestern per Ad hoc-Mitteilung verkündete, wird dieser Nachfolger der bereits im Vorstand von Intershop arbeitende Markus Klahn. Es scheint durchaus möglich, dass es Jochen Wiechen nun gelungen ist die Gesellschaft fit für die Zukunft zu machen, so dass besagter neuer CEO in den nächsten Jahren die Ernte einfahren kann. Dann könnte es vielleicht doch noch zu einem Happy End à la Evotec (unter Dr. Werner Lanthaler) kommen. Spekulative Anleger jedenfalls sollten die Aktie – wie ich – im Auge behalten und eventuell eine erste, kleine Position aufbauen!

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