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Compleo: Elektrisiert dieser IPO die Anleger?

Marco Messina / 19.10.20 / 14:37

Nach dem etwas wackeligen IPO von Knaus Tabbert steht nun der Börsengang der Compleo Charging Solutions (WKN: A2QDNX) aus der derzeit vieldiskutierten Elektromobilität an. Können die Eckdaten dieses Börsengangs die Anleger besser überzeugen?


Bei Aktien aus dem E-Mobility-Sektor scheiden sich manchmal die Geister. Für die einen ist es eine zukünftige Boom-Branche, für andere wirtschaftlich unrentabel und völliger Mist. Wer wird am Ende recht behalten?

Ungeachtet der Diskussionen wagt sich der nächste Anbieter aus diesem Sektor auf das manchmal glatte Börsenparkett der mittlerweile 200 Jahre alten Frankfurter Wertpapierbörse. Nur noch bis heute können Interessierte, die auf Wachstumsfantasien der Elektromobilität setzen, noch die Papiere des Dortmunder Herstellers von Ladesäulen für E-Fahrzeuge zeichnen.

Entgegen der letzten Börsengänge, die wir in Deutschland gesehen haben, scheinen die Anleger bei Compleo Charging Solutions unter Strom zu stehen. Bis zu 1,656 Millionen Aktien sollen in der Preisspanne von 44 bis 59 Euro an den Mann oder die Frau gebracht werden.

Die Mehrheit der Papiere, rund 900.000 Stück, stammen aus einer Kapitalerhöhung. Der Großteil des Emissionserlöses fließt demnach für Investitionen ins Unternehmen. Altaktionäre machen nur bedingt Kasse.

Ähnlich sehen es anscheinend auch andere Investoren, die heute vorbörslich im Graumarkt kurz vor Ende der Zeichnungsfrist bereits Preise von leicht über 59 Euro bezahlen. Damit könnte Compleo zum Börsenstart rund 200 Millionen Euro Marktkapitalisierung auf die Waage bringen.

Aufbau der Elektro-Infrastruktur bietet große Wachstumsfantasien

Compleo ist ein Pionier der Elektromobilität und sieht sich selbst als ein führender deutscher Anbieter von AC- und DC-Ladelösungen für Elektrofahrzeuge. Mit derzeit über 200 Mitarbeitern sollen seit 2009 bereits über 25.000 Ladepunkte in Europa aufgebaut worden sein.

Das Unternehmen trotzt nach eigenen Angaben derzeit der Corona-Pandemie und soll in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 bereits das Umsatzniveau des Gesamtjahres 2019 in Höhe von rund 15 Millionen Euro erreicht haben. Erreichbar war dieses Wachstum durch zwei Neuentwicklungen.

Mit Cito 240 (24 kW) und Cito 500 (50 kW) hat das Unternehmen in 2020 eine DC-Ladetechnologie entwickelt, die sich insbesondere für das verbraucherfreundliche Laden in öffentlichen und halböffentlichen Räumen anbietet. So siehst Du diese Ladestationen mittlerweile unter anderem auf den Parkflächen von Hotels, bei Einzelhändlern und Einkaufszentren sowie Autohändlern.

Um die ehrgeizigen Klimaziele der EU zu erreichen, haben einige Autohersteller die Strategien bei ihren Elektromodellen forciert. Volkswagen prescht mit dem ID.3 für die breite Masse von den deutschen Herstellern im Massenmarkt voran.

Durch das neue Engagement kommen Automatismen so langsam ins Rollen. Mehr Elektrofahrzeuge auf den europäischen Straßen kann es aber nur mit einer deutlich verbesserten Infrastruktur geben.

Compleo bedient einen gigantischen Markt 

Die Anzahl der vom Unternehmen bisher installierten Ladepunkte hört sich eigentlich viel an, ist aber nur ein Bruchteil der Anzahl, die wir allein in Europa bis zum Jahr 2030 benötigen, sofern die Autohersteller in der Umsetzung ernst machen. 2,2 Millionen Ladepunkte sollen in knapp zehn Jahren benötigt werden. Wie viele dieser Ladestationen kommen dann davon aus dem Hause Compleo?

Insgesamt werden bis dahin erneut Milliardensummen in den Ausbau der Infrastruktur fließen. Solche Wachstumszahlen sind natürlich genau die Geschichten, die Investoren derzeit hören wollen.

Wie immer gilt: Kein IPO ohne Haken. Am Unternehmen ist der nicht ganz unkritisch gesehene Investor Rolf Elgeti mit rund einem Drittel der Anteile beteiligt. Elgeti, über den ein langjähriger Weggefährte sich mal geäußert haben soll „Er ist kein Betrüger, aber auch kein Heiliger, er ist clever“, ist Anlegern durch eine Vielzahl an Immobilienengagements, unter anderem an der TAG Immobilien, aber auch von seiner Beteiligung an der Staramba, jetzt NEXR, bekannt.

Bei Aumann hast Du gesehen, wie die anfängliche Euphorie schnell der Ernüchterung gewichen ist. Investitionen in Boom-Branchen sollten von Dir eng begleitet werden.

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