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Gazprom und Warren Buffett wollen Vollgas-Dividende sehen

Andreas Lambrou / 07.07.20 / 16:26

Die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) steht bei Anlegern in Dividenden-Aktien seit Kurzem hoch im Kurs. Die satte Ausschüttungsquote, die Investoren eine Rendite von fast 8 Prozent ermöglicht, stößt bei Lesern im Gazprom-Aktien-Forum auf höchstes Interesse.

Kann das weltweit größte Erdgasförderunternehmen Gazprom von der aktuellen Dividendenausschüttung und den jüngsten Zukäufen der Investmentlegende Warren Buffett im Erdgas-Geschäft profitieren?

Reizvoll für viele Anleger scheint vor allem die für Mitte des Monats lockende Dividende von je 15,24 Russischen Rubel, was umgerechnet 0,44 USD oder rund 0,38 Euro pro ADR-Aktie (1 ADR = 2 Stammaktien) sowie einer Dividendenrendite von aktuell charmanten brutto 8,7 Prozent entspricht. Letztes Jahr zahlte Gazprom seinen Anlegern eine Dividende in Höhe von 16,61 Russische Rubel aus. Insofern hat sich die diesjährige Krise kaum in der Dividendenhöhe niedergeschlagen.

Laut dem Gazprom-Aktien-Forum, das sich im Rohstoffkanal des shardeals.de Live Chats berät, fährt Gazprom eine sichtlich aktionärsfreundlichere Strategie als die großen westlichen Öl- und Gaskonzerne wie Royal Dutch Shell oder British Petroleum, die im Zuge des Coronavirus ihre Dividenden stärker kürzen mussten.

Seit Wochen verharrt der Kurs von Gazprom, der zu den größten Erdgaskonzernen weltweit zählt, eher unauffällig in einer Seitwärtsphase. Die aktuellen Kursniveaus zwischen 4,80 bis 5,00 Euro lassen die Aktien als günstig bewertet erscheinen.

Vor allem vor dem Hintergrund eines Gewinns je Aktie für das Jahr 2019 in Höhe von 53,49 Russischen Rubel ergibt sich ein ultragünstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis bei knapp unter 4. Und selbst die tendenziell krisenbedingt niedrigen Öl- und Erdgaspreise sind nur teilweise ein Problem, weil ein Großteil der Erdgaslieferungen beim russischen Erdgasriesen vertraglich gebunden sind. Im Inland mit fixierten Tiefstpreisen sogar noch mehr als im Ausland, was bedeutet, dass letztlich nur ein Teil der Fördermenge mit den Marktpreisen schwankt.

Starke Dividendenrendite

Die allseits durch diverse Dividendenkürzungen und Ausfälle geschundenen Dividendenanleger dürften also mit einer Gazprom bei der am 15. Juli ins Haus stehenden Dividendenauszahlung, die einer Dividendenrendite von 7,72 Prozent entspricht, gerade im Energiesektor noch recht guter Laune sein.

Ob die Aktie jetzt ein blinder Kauf ist, wie die Nachrichtenlage erwarten lässt, klärt sich nach Ihrer Anmeldung für den Rohstoff- und Dividendenkanal des sharedeals.de Live Chats.

Anlegerlegende Warren Buffett liefert wieder Schlagzeilen

Lange Zeit war es ruhig um den steinreichen Großanleger. Doch nun hat das Orakel von Omaha wieder zugeschlagen. Er investiert neuerdings und konkret rund 10 Milliarden US-Dollar in ein Unternehmen aus dem Erdgasgeschäft. Wenngleich es sich mit seinen Investments in Aktiengesellschaften wie Dominion Energy Transmission, Questar Pipeline oder Carolina Gas um US-amerikanische Erdgastransport-Unternehmen handelt, könnte dennoch davon ein Signal generell für die Branche ausgehen.

Denn wenn danach Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway im Sektor Energie statt wie bis jetzt 8,0 nunmehr 18,0 Prozent des gesamten zwischenstaatlichen Erdgastransports in den USA übernimmt, ist das ein klares Statement für Erdgas und seine Transporttechnologien einschließlich LNG-Exportterminals.

Projekte in der Pipeline und Risiken

Aber gerade in diesen Bereichen bleibt der russische Gasriese Gazprom ebenfalls gut aufgestellt. Insbesondere sind mit "Power of Siberia" und "Turkish Stream" zwei weitere bedeutende Pipelinetransport-Projekte in Richtung China und Türkei in Bau, die zu einem erheblichen Mengenwachstum beitragen dürften.

Gerade Chinas weiterhin großer "Energiehunger" sollte das Erdgas-Geschäft in Richtung Fernost auch für Gazprom zu einer lukrativen Ertragsquelle entwickeln. Allerdings bleibt aktuell die andere Richtung gen Westen mit den anhaltenden politischen Diskussionen rund um das EU-Projekt "Nord Stream 2" ein Risikothema.

Mit den angekündigten Sanktionen der USA gegenüber den Investoren und Betreibern stehen Fragezeichen über dem Projekt. Denn die USA versuchen damit das Projekt zu torpedieren. Über die Pipeline 2 von Nord Stream soll Gas von Russland nach Deutschland wesentlich schneller und effizienter transportiert werden. Die Amerikaner begründen ihre Haltung mit der Gefahr einer möglichen Energie-Abhängigkeit Deutschlands von Russland.

Auf der Seite der USA steht Polen, das jedoch Ausgleichszahlungen angeboten bekommen hat. Bei der Nord Stream 2 AG ist der russische Konzern Gazprom formal einziger Anteilseigner. Selbst bei angedrohten Gegenmaßnahmen der EU in Richtung USA könnte das Projekt in letzter Sekunde noch scheitern. Dann dürfte das natürlich an der Gazprom-Aktie nicht spurlos vorbeigehen. Insofern müssen Anleger nicht nur hier, sondern auch wegen krisenbedingter Schwankungen an der Energiepreisfront mit gewissen Risiken bei der nach wie vor attraktiven Dividendenperle Gazprom rechnen.

Russische Energiewerte sind die besten und nachhaltigsten Dividendenzahler

Als Leiter des Gazprom-Forums im Rohstoff- und Dividendenkanal des Live Chats von sharedeals.de schätze ich die Aussichten der Gazprom-Aktie nahezu täglich ein und gebe unseren Chat-Lesern gerne detailliert meine Ansichten und Auskünfte zum Top-Dividendentitel weiter.

Hierzu zählen auch die zahlreichen Gazprom-Töchter des Konzernverbunds, zu dem unter anderem die Aktie des starken Ölproduzenten Gazprom Neft zählt, der ebenfalls eine starke Dividendenpolitik fährt, und am 25.6. seine jährliche Dividende für 2019 mit 1,44 USD oder 1,27 Euro pro Aktie auszahlte, was zum aktuellen Kurs von 20 Euro einer Dividendenrendite von 6,2 Prozent entspricht. Diese Ausschüttung kommt der Rekorddividende sehr nah, die Gazprom Neft im Jahr 2007 ausschüttete, bei damals vielfach höheren Ölpreisen von bis zu 150 USD pro Barrel.

Alle wichtigen Informationen und News gibt es im Gazprom-Aktien-Forum.

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