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Palatin: Aktie fällt – wer greift nach dem Sex-Pen?

Alexander Schornstein / 11.02.20 / 17:55

Im vergangenen Jahr feierten SD-Leser bis zu +600% Kursgewinn mit der Aktie von Palatin Technologies (WKN: A1C538). Wir rieten rechtzeitig zum Ausstieg, bevor der Kurs wieder stark nachgab. Doch wird es nochmal interessant?

Palatin berichtet heute zum abgelaufenen Quartal und kann – wie von uns erwartet – auf der Erlösseite nicht überzeugen: Mickrige 20.610 US-Dollar Umsatz sprechen nicht gerade für den Sex-Pen Vyleesi. Palatins US-Lizenznehmer AMAG hatte zu Jahresbeginn bekannt gegeben, die Rechte an Vyleesi veräußern zu wollen.

Den Hype verkauft – die Ernüchterung kaufen?

Klar ist: Es war goldrichtig von uns, die Aktie zum Zeitpunkt des maximales Hypes im Rahmen der Vyleesi-Zulassung Mitte letzten Jahres zu Kursen um 1,50 USD zu verkaufen. Auch wären wir weiterhin skeptisch gestimmt, wenn AMAG an dem Lustmittel für die Frau festhielte. Denn: Das Unternehmen ist schlicht zu schwach, um das Produkt in großem Stil vermarkten zu können.

Doch genau hier wird es interessant: Wenn es AMAG gelingt, einen deutlich größeren Player für Vlyeesi zu gewinnen, wird sich das auch auf die Palatin-Umsätze sehr positiv auswirken. Laut letzten Management-Informationen gibt es bereits Interessenten und AMAG rechnet mit einem Deal bis Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals.

Bei einem Aktienkurs von nur noch 0,60 USD und 137 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung gerät das Papier wieder in ein interessantes Territorium. Rund zwei Drittel des Börsenwerts sind derzeit von Cash gedeckt, zudem existieren weitere Vyleesi-Partnerschaften mit der Aussicht auf Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen in spannenden Märkten wie China und Südkorea.

Kursphantasie vorhanden

Auch wenn die restliche, teils schon fortgeschrittene Entwicklungspipeline Palatins vorsichtshalber mit Null bewertet würde, wecken nun insbesondere neue Vyleesi-Deals hohe Kursphantasie. So dürfte das Produkt, dem von einigen Seiten seinerzeit Milliardenpotenzial bescheinigt wurde, zwar nie der große Kassenschlager werden, doch könnte es angesichts fehlender Alternativen für lange Zeit solide Einnahmen rund um den Globus generieren. Damit wäre die Palatin-Aktie aktuell viel zu günstig.


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