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Merger-Mania im Goldsektor: Wer ist der Nächste?

Andreas Lambrou / 09.12.19 / 13:21

Milliardenschwere Fusionen und Übernahmen im Goldsektor greifen um sich und führen zu immer mehr und immer größeren Deals. Ausgangspunkt sind die selbst verordneten Diäten von Barrick Gold (WKN: 870450) und Newmont Mining (WKN: 853823), von denen die kleineren Junior-Werte massiv profitieren. Auch unter den Juniors selbst brummt es. 

Mittlerweile sind wieder Experten für Fusionen und Übernahmen im Goldsektor gefragt. 2017 beklagte die Branche laut S&P Global ein Tief mit einem Deal-Umfang von nur knapp 7 Milliarden US-Dollar weltweit. 2018 stieg das Volumen um über 80 Prozent auf knapp 12 Milliarden US-Dollar, wobei der Großteil von der Barrick-Randgold-Fusion stammte im Umfang von 10 Milliarden US-Dollar.

2019 dürfte der nächste Rekord gefeiert werden 

Insgesamt ist die Branche aber noch weit weg von den Rekordzahlen 2010, als in einem Jahr über 30 Milliarden US-Dollar an Deals abgewickelt wurden. Doch die Anzahl an kleinen und mittelgroßen Deals zieht schon spürbar an.

Endeavour Mining will Centamin schlucken

In der letzten Woche machte die kanadische, mit ihren Projekten aber ausschließlich in Afrika tätige Bergbaugesellschaft Endeavour Mining Schlagzeilen, als sie eine Übernahme der in Ägypten operierenden, britischen Minengesellschaft Centamin für 1,9 Milliarden US-Dollar in Aktien ankündigte.

Hierbei würden Aktionäre pro Centamin-Aktie 0,0846 Aktien von Endeavour Mining erhalten. Bei einem Kurs von zurzeit 24,10 Kanadischen Dollar von Endeavour entspräche dies rechnerisch 2,04 Kanadischen Dollar pro Centamin-Aktie oder umgerechnet 1,16 Britischen Pfund oder 116 Pence, da Londoner Aktien immer in Pence notieren.

Das Management und der Aufsichtsrat von Centamin wehren sich gegen das feindliche Übernahmeangebot und sehen den Wert des Unternehmens beträchtlich höher, so dass beim aktuellen Aktienkurs von 118 Pence sogar ein kleiner Aufschlag eingepreist wird, weil Aktionäre offenbar auf mindestens eine kleine Nachbesserung hoffen. 

Die erhöhte Deal-Frequenz kommt für mich wie erwartet

Im Sommer kündigte das Tagblatt der Börsianer, die Financial Times, eine Welle von Akquisitionen und Übernahmen im Goldsektor an und zitierte dabei den CFO des größten russischen Goldproduzenten Polyus Gold, Mikhail Stiskin. Ein erhöhtes Interesse an Fusionen und Übernahmen (M&A) würde sich demzufolge nach dem Anstieg von Gold auf ein Sechsjahreshoch in der vergangenen Woche von mehr als 1.440 $ pro Feinunze auf die mittleren Unternehmen ausweiten. 

Vorausschauend habe ich mich darauf fokussiert, einige der Deals zum Jahresbeginn für Goldherz-Abonnenten zu identifizieren und von den kommenden Übernahmen zu profitieren. Dies gelang vortrefflich zuletzt bei Continental Gold, Barkerville Gold sowie bei Detour Gold. Bei jedem dieser Buy-Outs waren jeweils annähernd bis weit mehr als ein Verdoppler möglich. 

Es dreht sich vieles um Barrick und die Senioren 

Begonnen hat die Welle zu Jahresbeginn mit den Fusionen zwischen Barrick und Randgold sowie von Goldcorp mit Newmont Mining sowie der versuchten feindlichen Übernahme von Newmont durch Barrick selbst, die vom Newmont-Management abgeschmettert wurde, letztlich aber nur durch Zugeständnisse beim Joint Venture in Nevada, wo die beiden Konzerne seit längerem kooperieren. 

Australier schlagen vermehrt zu

Ein steigender Goldpreis und ein günstiges Wechselkursverhältnis spülte den Australiern in den letzten Jahren erhebliche Gewinne in ihre Kassen. Die stärksten mittelgroßen australischen Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde, um sich zu vergrößern. 

St. Barbara übernimmt Atlantic Gold relativ teuer

Bereits im Mai gab ein Australier den Startschuss. So erwarb St. Barbara die kanadische Gesellschaft Atlantic Gold für 800 Millionen Kanadische Dollar. Diese betreibt unter anderem das Moose River-Projekt in der Provinz Nova Scotia, nahe der Provinzhauptstadt Halifax.

Der Aufbau von Atlantic Gold gilt unter Insidern der Branche als gewissenhaft und vorbildlich. Allerdings dürfte der hohe Übernahmepreis kaum noch Überraschungspotenziale bieten, sodass der Höchstkurs von St. Barbara im August bei 3,87 auf 2,50 AU$ zurückgepfiffen wurde. 

Das Ausscheiden des operativ starken Tim Netscher, der das Unternehmen fünfeinhalb Jahre außergewöhnlich erfolgreich führte und am 6. Dezember für 2020 seinen Abschied bekanntgab, führt beim einen oder anderen Aktionär vermutlich zu kleinen Trauer-Tränen. 

Immerhin hat sich der Aktienkurs in den letzten zehn Jahren von 0,20 auf über 2,40 AU$ verzehnfacht. St. Barbara gehörte in guten Zeiten oft zu den Höhenfliegern an der Börse, was in schlechten Zeiten wieder zu Einbrüchen führte. Auch diese einfallslose Transaktion treibt mir persönlich eher die Sorgenfalten auf die Stirn. 

Saracen kauft Mine von Barrick Gold

Barrick veräußerte vor Kurzem seinen 50%-Anteil am Milliardenprojekt "Kalgoorlie Super Pit" an den Australier Saracen, der dafür eine große Kapitalerhöhung durchführte, was den Kurs bislang nur leicht belastete.

Evolution Mining übernimmt Red Lake von Newmont

Auch Newmont-Goldcorp veräußerte mit der Red Lake Mine in Kanada eine ehemalige Kerninvestition von Goldcorp für relativ günstige 375 Millionen US-Dollar in bar an die australische Gesellschaft Evolution Mining. Wobei noch 100 Millionen US-Dollar an zukünftigen Zahlungen vereinbart wurden, sollte Evolution nach seinem Explorationsprogramm weiteres Gold entdecken, was sehr wahrscheinlich ist.

Dennoch scheint der Deal für eine Mine, die jährlich bis zu 300.000 Goldunzen fördern könnte, preiswert. Wobei ich betonen würde, dass die Geologie im Red Lake-Gebiet, trotz spektakulärer Grade, eher schwierig ist.

Von Übernahmen profitieren meistens nur die Verkäufer

Die zuletzt wieder sichtbar offensive Strategie von Zukäufen ist kurzfristig ein Wermutstropfen und bremst die Entwicklung dieser Aktien zunächst und dürfte sich leider nicht in jedem Fall für die Aktionäre dieser Firmen auszahlen. 

Es scheint mir dennoch so, dass die Qualität der übernommenen Projekte bislang sehr werthaltig ist, und dass die Übernahmen meist mit mehr Eigen- als Fremdkapital oder sogar mittels Aktien erfolgten. 

Steigt der Goldpreis tendenziell weiter, sollten die Gewinne nach der Übernahme dennoch erheblich wachsen. Gleichwohl betone ich, dass die größten Gewinner die weitsichtigen Aktionäre derjenigen Unternehmen sind, die diese Projekte weit früher entdeckt und ihr Kapital entsprechend zu ultragünstigen Bewertungen investiert haben, die nach wie vor im Goldsektor vorzufinden sind.

Langsam gibt es aber ein Umdenken im Goldsektor, das typisch für einen Industriezweig ist, der am Boden liegt. Aktionäre arbeiten aktiv daran, die Ausgangslage für ihre Investitionen zu verbessern.

Hedgefonds-Milliardär gründet eine Aktionärsinitiative 

Der bekannte Hedgefonds-Milliardär John Paulson sieht sich selbst in einer aktiven Rolle und holte bei seiner Präsentation während des Denver Gold Forums zum Rundumschlag aus, indem er das Managementverhalten im Goldsektor heftig kritisierte.

Er sieht es als eine seiner Prioritäten an, die Aktionäre von der Notwendigkeit von Zusammenschlüssen zu überzeugen und die Manager in diese Richtung zu drängen, weil er es für essentiell hält, um Bürokratie und Kosten abzubauen, was wiederum den Aktionären zugute kommen sollte. Traditionell weisen Junior-Goldaktien relativ hohe Förderkosten pro Unze aus, weil sie sich pro geförderter Unze einen größeren Verwaltungsapparat leisten.

Paulsons Partner und Fondsmanager Marcelo Kim wirbt seit 2017 dafür, dass sich die vom Leid geplagten Aktionäre der von Paulson & Co. ins Leben gerufenen Vereinigung anschließen, dem Shareholders Gold Council, um den Druck auf das Management zu erhöhen und die Kontrolle der Unternehmen wieder in die Hände der Aktionäre zu bringen.

Erste Erfolge wie die Übernahme von Detour Gold durch Kirkland Lake dürften auf die Arbeit dieser Initiative zurückgeführt werden. 

Die Grundüberzeugung von Paulson und Kim teile ich voll und ganz

Demnach würden große Goldbergbau-Aktien meist hinter dem Goldpreis und den breiteren Aktienindizes zurückbleiben (unter Berufung auf den GDX und den GDXJ) und den Shareholder Value zerstören, weil die verantwortlichen Vorstandsmitglieder ihre ureigenen Interessen vor die der Aktionäre stellten. 

Initiativen wie diese werden Aktionären helfen sich gegen diese Praxis zu wehren, die einem Kidnapping ihrer Firmen durch skrupellose Manager gleicht und sie werden in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass die Gewinne im Goldsektor wieder vermehrt den Aktionären zukommen.

Goldpreis auf dem Weg zur 30.000-Dollar-Marke?

Meine innerste Überzeugung ist es, dass sich der Goldpreis auf einem unaufhaltsamen Aufwärtstrend befindet. 

Dabei wird er angefeuert von der sorglosen Geld- und Finanzpolitik, die schlussendlich den Wert des Geldes als Vermögenswert – im Zuge der seit 20 Jahren laufenden Vermögenspreisinflation – untergräbt und im weiteren Verlauf zu einer Hyperinflation umschlagen wird, wie sie zuletzt in der Zeit der Weimarer Republik oder heute in Ländern wie Argentinien oder Venezuela vorzufinden ist. 

Gegen diesen bevorstehenden Geldwertverfall wird die inflationäre Zeit der 1970er Jahre eher wie eine gemächliche Zwischenperiode aussehen. Gleichwohl fand die damalige Inflationswelle ebenso ihren Ursprung in den disinflationären 1960er Jahren, die auch damals wie heute ultratiefe Zinsen bei niedriger Inflation versprach, was sich letztlich nicht bewahrheitete...

...stattdessen folgten die Politiker und Zentralbanken weltweit ihrem ungebändigten Trieb undisziplinierter Gelddruck-Phantasien

Innerhalb weniger Jahre zerstörten diese politischen Eskapaden das erreichte Wohlstandsplateau der 1960er und sorgten letztlich wieder für die Umkehr der tiefen Nominalzinsen, die innerhalb einer Dekade wieder bis auf knapp 20 Prozent für 10-jährige US-amerikanische Staatsanleihen gipfelten.

Doch das Vertrauen in den US-Dollar war Anfang der 80er Jahre derart beschädigt, dass Anleger diese hohen Zinsen nur als fairen Ausgleich betrachteten und kaum als Chance, während sich Gold von 35 auf 1.000 US-Dollar pro Unze um das Dreißigfache erhöhte. Eine ähnliche Entwicklung würde in den nächsten 10-20 Jahren zu Goldpreisen von über 30.000 US-Dollar in der Spitze führen.

Allein die Gefahr, dass es wieder so kommen könnte wie einst vor nicht einmal einem halben Jahrhundert, sollte kluge Anleger mindestens 5-10 Prozent Ihres Vermögens in Gold und Goldaktien investieren lassen, selbst wenn sie überhaupt nicht daran glauben und weiterhin von einer inflations- und zinsarmen Zeit ausgehen. 

Wenn Sie sich für die schweren Zeiten absichern und auf die bevorstehende goldene Zeit vorbereiten wollen, rate ich Ihnen sich mit Goldaktien zu beschäftigen.

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