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Wirecard: Singapur-Problem kocht wieder hoch

Manuel / 20.11.19 / 11:07

Bei Wirecard (WKN: 747206) geht die Causa Singapur mit neuerlichen Enthüllungen des "Handelsblatt" in die nächste Runde.

Wie das Medium berichtet, habe die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young einem Singapur-Ableger des Wirecard-Konzerns „das Testat für die Richtigkeit der Jahresbilanz 2017 verweigert“. Das gehe aus dem Register der singapurischen Finanzaufsicht Acra hervor, so das Handelsblatt. In den Dokumenten heißt es von Seiten der Wirtschaftsprüfer:

Wir können weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen, noch können wir den Umfang möglicher Anpassungen abschätzen, die in Bezug auf den Jahresabschluss der Gesellschaft erforderlich sein könnten.

Laut Handelsblatt, die sich auf die externen Dokumente berufen, habe es „gravierende Probleme bei der Rechnungslegung der Tochter in Singapur“ gegeben. Der Hauptstandort der Präsenz von Wirecard im asiatisch-pazifischen Raum ist Singapur.

Mal wieder Singapur 

Viele Anleger dachten, dass die Angelegenheit in Singapur – darauf konzentrierten sich die Vorwürfe der Artikelserie der Financial Times (wir berichteten) – quasi abgeschlossen wären. Die lokale Accounting-Abteilung unter der Leitung von Finanzmanager Edo Kurniawan geriet vor Monaten ins Visier von Ermittlungen der Singapurer Polizei.

Gut informierte Anleger wissen, dass Ernst & Young der zuständige Prüfer für den Konzernabschluss der Wirecard AG ist. Der Jahresabschluss 2018 wurde nach Wirecard-Informationen infolge einer "intensiven Erörterung und Prüfung" mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Darauf beruft sich der DAX-Konzern auch aktuell gegenüber dem Handelsblatt.

Im frühen Mittwochshandel gerät die Wirecard-Aktie unter starken Abgabedruck und fällt bis auf 112,05 Euro. Am Vortag hatten Anleger noch bis zu 122,15 Euro bezahlt.

Es sind News wie diese...

...welche Anleger an der Wachstumsstory zweifeln lassen. Viele institutionelle Profianleger dürften über solche Vorkommnisse, wie sie das Handelsblatt nun publik macht, längst informiert sein. Dennoch entwickelt sich der Newsflow – wie auch der Aktienkurs – in den letzten Wochen nicht gerade zugunsten des deutschen Fintech-Unternehmens.

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