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German Startups Group: Bisher war das nix!

Marc Rendenbach / 19.01.17 / 10:58

Mit großen Ambitionen gestartet, macht sich bei Investoren der German Startups Group (WKN: A1MMEV) mittlerweile große Ernüchterung breit. Gut ein Jahr nach dem Börsengang muss die Venture-Capital-Beteiligungsgesellschaft aus dem Entry Standard nun sogar die erste Portfolio-Pleite verkraften.

Laut heutiger Meldung hat das Portfoliounternehmen Auctionata Paddle8 ein Insolvenzverfahren beantragt. Als Online-Auktionshaus für Kunst und Antiquitäten kam Auctionata bereits 2015 auf 132 Millionen Euro Umsatz; im vergangenen Jahr schloss man sich mit dem US-Wettbewerber Paddle8 zusammen. Die German Startups Group hält zwar lediglich einen Anteil von 0,22% am Unternehmen, ist aber darüber hinaus auch noch mit einem Wandeldarlehen in siebenstelliger Höhe beteiligt.

German Startups muss nun im schlimmsten Fall die vollständige Abschreibung seiner Investitionen befürchten. Finanzierungsgespräche zur Rettung von Auctionata Paddle8 sollen aber im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens fortgeführt werden. Der Anteil der Pleite-Beteiligung an der Konzernbilanzsumme der Gesellschaft soll sich auf überschaubare 5% belaufen. German Startups Group hielt zuletzt fast 30 Beteiligungen an jungen Unternehmen aus der Early-Stage- und Growth-Phase.

Kein Beinbruch, doch Management unter Druck

Der Verlust von Auctionata Paddle8 ist für Aktionäre somit zwar sehr ärgerlich und dämpft das Vertrauen in die Equity-Story, sollte aber an sich nicht allzu große Auswirkungen auf die folgende Kursentwicklung haben. Bei einem Aktienpreis von 1,70 Euro kommt die German Startups Group, die unter anderem auch Mikro-Beteiligungen an bekannten Marken wie Mister Spex oder Delivery Hero hält, auf nur noch rund 22 Millionen Euro Börsenwert. Gewinnwarnungen hatten den Kurs schon in den letzten Wochen massiv belastet.

2015 hatte das Management der German Startups Group noch gut lachen...

Beim IPO 2015 hatte das Management der German Startups Group noch gut lachen...

Ein positves Signal kommt derweil von CEO Christoph Gerlinger, der gestern weitere 12.000 Anteile an der Gesellschaft erworben hat. Fakt ist: Die German Startups Group muss im laufenden Jahr beweisen, einen erfolgreichen Exit vollziehen zu können, dann kann es auch für den Aktienkurs, der in den letzten 12 Monaten fast 50% eingebüßt hat, schnell wieder in völlig andere Regionen gehen. Andernfalls dürfte die Liquidität bald knapp werden und man könnte gezwungen sein, Beteiligungen unter Wert zu veräußern. Die Rahmenbedingungen für Kapitalerhöhungen sind bei der German Startups Group derzeit jedenfalls alles andere als gut.

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